Über-Belastung

Rückenschmerz als Folge von Überbeanspruchung der Wirbelsäule

Grundsätzlich ist die Wirbelsäule beim Hund eine großartige Konstruktion. Selbst große Belastungen federt sie erfolgreich - und das meist ein Leben lang.

Allein bei der Jagd der Wölfe muss die Wirbelsäule Enormes leisten: die Verfolgung, das Anspringen der Beute (die sich nicht bemüht, das für den Wolf leichter zu machen), die Kräfte beim Niederreißen eines großen Beutetieres und das Schleppen/Zerren: das alles leisten wilde Wölfe jahrelang. Und selbst bei einem "Mäusesprung" wirken Geschwindigkeit und der Stoß massiv auf die Wirbelsäule ein.

Der Hund im Hundesport

Nun sind unsere Hunde keine Wölfe (und das ist sehr gut so). Aber trotz ihrer angeborenen Robustheit sind bei Gebrauchshunden und Sporthunden Beschwerden im Wirbelsäulenbereich häufig. Hunde bei Flyball, Agility, Frisbee, Bei jagdlich geführten Hunden, aber auch Hunde im VPG-Sport (Mannarbeit) erleben Belastungen, die oft nur mit einer "ideal" gebauten Wirbelsäule dauerhaft zu leisten sind. Und, wir wir alle wissen, hat eigentlich jeder Organismus eine kleine oder größere Schwachstelle.

Überbelastung beim Haus-und Familienhund?

Auch Hunde, die eigentlich "nur" ihren Menschen begleiten, können solche Über-Belastungen erleben - zum Beispiel beim Spiel mit anderen Hunden. Bei einer dummen, zufälligen Verletzung, wie sie jedes Lebewesen erleiden kann.

Folgen der Überbelastung für den Hund

Hunde können sehr lange kompensieren, und sie verbergen Schmerzen. Trotzdem finden wir immer wieder gerade sehr aktive (Sport-)Hunde, die unter Rückenschmerzen leiden. Hunde betreiben Leistungssport, mit Einsatz ihres ganzen Körpers. Und auch menschliche Leistungssportler leiden öfter unter Schmerzen und den Spätfolgen von Überlastungen. Andererseits zeigen sich bei Sport-Hunden auch kleine Einschränkungen der Beweglichkeit durch Rückenschmerzen schnell mit einerLeistungsschwäche. So werden Rückenschmerzen bei Sporthunden oft früher als bei anderen Hunden erkannt.

Ursache von Rückenschmerzen durch Überlastung im Hundesport

Die tatsächliche Ursache für diese, die Leistung einschränkenden Rückenschmerzen bei Sporthunden können angeboren sein. Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke, angeborene Fehlbildungen der Gelenke sind möglich und würden vermutlich bei geringerer Belastung nicht auffallen. Auch kleine, auf Bildern kaum darstellbare Bandscheibenvorfälle als Folge einer Verletzung sind möglich oder gereizte Nervenwurzeln durch ein blockiertes Facettengelenk. Und selbst diese kaum erkennbaren Ursachen für Nervenschmerzen sind für den Hund extrem schmerzhaft.

Nicht selten sind diese Hunde bereits vielfach untersucht worden. Trotzdem konnte keine genaue Diagnose gestellt werden. Oft wird dann von "funktionellen" Rückenschmerzen gesprochen. Entzündungen von Muskeln und Bändern, Triggerpunkte der Muskulatur und verkrampfte Muskeln sind schmerzhaft, aber nach unserer Erfahrung oft leichter durch genaues Tasten zu finden als mit bildgebenden Verfahren wie Computertomografie oder Magnetresonanztomografie.

Vielen dieser Sporthunde droht das Ende ihrer aktiven Laufbahn. Ihre Rückenschmerzen sind zu groß dazu. Akupunktur kann ihre Schmerzen mildern und die Muskulatur der Wirbelsäule effektiv entspannen. Ein gezieltes physiotherapeutisches Training unterstützt den richtigen Aufbau der Muskulatur. Weitere unterstützende Massnahmen wie Magnetfeldtherapie, therapeutischer Ultraschall, Osteopathie oder eine Neuromobilisation können bei der Genesung dieser Hunde helfen. Aber auch als Vorsorge sind viele dieser Maßnahmen sehr hilfreich -damitIhr Hund lange sein aktivesLeben genießen kann.